Insektenvielfalt durch Wildpflanzen

Die Artenvielfalt von Tieren, beispielsweise der von Insekten und Vögeln, bedingt ein vielfältiges Nahrungsangebot durch Blühpflanzen. Die Blühpflanzen ernähren die ersten Stufen der tierischen Nahrungskette, die Insekten und Vögel, zumeist mit ihrem Nektar und Pollen, aber auch mit den anderen Pflanzenteilen, wie Blätter, Stängel und Holz.

Doch die Wildpflanzen sind zum Großteil aus unseren Gärten und in der freien Landschaft verschwunden. Und die verschiedenen existenten Arten haben im Laufe der Evolution zusätzliche regional spezifische Unterarten gebildet.

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Margeriten – Foto: Manfred Richter auf Pixabay

Beispielsweise umfasst die Gattung der Margeriten (Leucanthemum) 42 verschiedene Arten. Dazu kommen regionale Unterarten, an diese Unterarten sich wiederum verschiedene Insektenarten evolutionär angepasst haben. Es ist daher wenig sinnvoll, eine süddeutsche Margerite in Norddeutschland anzusähen.

Europas größter Wildpflanzenzüchter

Der Wildpflanzen-Saatgut-Pionier Ernst Rieger hat sich dieser Aufgabe gewidmet und züchtet regionale Wildpflanzen in verschiedenen Regionen in Deutschland, um deren Pflanzensamen für regionale Projekte verfügbar zu machen. Der SWR hat dazu eine Dokumentation gefilmt:

Wildpflanzen sichern die Vielfalt der Natur und Ernst Rieger aus Hohenlohe kämpft dafür, dass diese Vielfalt erhalten bleibt: Er ist der größte Wildpflanzenzüchter Europas und ein Pionier dieser Geschäftsidee.

Naturnahe Begrünung mit gebietseigenem Saatgut ist deshalb inzwischen ein „Muss“. Will man der Natur Lebensräume zurückgeben, ist unbedingt auf die Qualität der Ansaaten zu achten. Ohne zusätzliche Neuansaaten mit artenreichen, ausgewogenen Mischungen ist das Artensterben von zum Teil auf einzelne Pflanzenfamilien spezialisierten Insekten und vielen mehr nicht mehr aufzuhalten. Damit verbunden: Ein hoher Verlust an Bestäuberleistung durch die Insekten und somit auch der Ernährungssicherung für den Menschen. 

Mit der „Biodiversitätsstrategie“ versuchte die EU bereits 2001, dem ungebrochenen Rückgang von Arten, genetischer Vielfalt und Verlust von Lebensräumen zu begegnen und geschädigte Ökosysteme wieder herzustellen. Leider bisher ohne Erfolg. Der Erhalt und die Pflege der wenigen verbliebenen artenreichen Grünlandbestände in Deutschland sind von zentraler Bedeutung als Genpool und Lebensraum seltener Tier und Pflanzenarten.

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Wildblumenwiese – Foto: Capri23auto auf Pixabay

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